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Akteure & Zuständigkeiten

Bereitstellung & Redaktion der Inhalte

In der Regel wird der Inhalt für eLearningkurse von entsprechenden Experten geschrieben oder aus bestehendem Material (Lehrbücher, Artikel, Studien, etc.) zusammengestellt.

Es ist wichtig, dass sich der Autor/Experte bereits beim Verfassen/Zusammenstellung der Inhalte über den späteren Verwendungszweck klar ist – so braucht online-Lernmaterial eine sehr klare und einfach zu überschauende Struktur und einen gut aufbereiteten Inhalt. Beispielsweise sind die auf dem Lehrbuch «Water Impact Guidebook» (hrg. von Nancy Barnes) basierenden eLearning Kurse (Management for Water Utilities) inhaltlich gestrafft und vereinheitlicht worden, um ein konsistentes und nachhaltiges Lernerlebnis zu erzielen.

In einem anderen Fall, dem Kurs «Sector Governance in Urban Sanitation», wurde der ursprünglich von drei verschiedenen Autoren geschriebene Ausgangstext für den online-Kurs vereinfacht, vereinheitlicht und durch multimediale Elemente ergänzt. In jedem Fall sollten Inhalte von eLearning Kursen soweit wie möglich durch optische Elemente ergänzt und durch praktische Handreichungen und Beispiele unterstützt werden.

Nach einem Kursdurchgang wird normalerweise die Meinung der Kursteilnehmer und der Tutoren abgefragt. Aufgrund der Ergebnisse dieser Evaluation wird dann ggf. der Kursinhalt aktualisiert. Ebenso werden die Teilnehmer aufgefordert, sich an der Ergänzung des Kurses durch Dokumentation eigener Erfahrung, Case-Studies, etc. zu beteiligen.

Design des Kursmaterials

Bevor Inhalte konvertiert und online gestellt werden können, muss ein einheitliches Design der Kursmaterialien, der Lektionen und Module festgelegt werden. Damit soll eine möglichst einfache und logische Navigation und Verständnis der Kursinhalte erreicht werden. Der Kurs muss also vom Redakteur für eine Nutzung im Internet aufbereitet werden – idealerweise sind die vom Experten an den Redakteur übergebenen Texte deshalb zunächst nicht formatiert. 

Elektronisch verfügbare Inhalte bieten einen «Mehrwert» gegenüber traditionellen gedruckten Lehrbüchern. Zum Beispiel können Multi-Media Inhalte wie Videofilme oder Podcasts, aber auch interaktive Elemente wie Foren, online Tests, Verständnisfragen, etc. eingefügt werden. Diese interaktiven Elemente erhöhen das Verständnis für die dargestellte Problematik und tragen daher entscheidend zu einem verbesserten Lernerfolg bei.  

Verglichen mit traditionellen Trainings sind eLearning Kurse wesentlich mehr auf die Rolle des Lernenden konzentriert. Die unterschiedlichen Lern-Typen können stärker berücksichtigt und den Teilnehmern verschiedene Herangehensweisen an den Lernstoff angeboten werden.

Der Grad der Interaktivität ist natürlich von der zur Verfügung stehenden Bandbreite und der von den Kursteilnehmern verwendeten Hard- und Software abhängig. In den Ausschreibungen zu den Kursen werden die jeweiligen Mindest-Voraussetzungen kommuniziert.

Die eTutoren

Ein wesentliches Element der eLearning Kurse ist die durchgehende und engmaschige Betreuung der Kursteilnehmer durch Trainer (eTutoren). eTutoren sind nicht nur für die Beantwortung inhaltlicher Fragen zuständig, sondern moderieren auch Live-Webinare und virtuelle Arbeitsgruppen. Sie sind für die Einordnung und Bewertung der «Hausarbeiten» und sonstiger Beiträge der Teilnehmer verantwortlich. 

Die wichtigste Aufgabe der eTutoren ist aber, die Lern-Leistung und die Beteiligung der einzelnen Kursteilnehmer so genau wie möglich zu registrieren und bei Inaktivität der Teilnehmer proaktiv zu reagieren, sowie technische oder sonstige Fragen sofort zu beantworten.

Ein eLearning Kurs ist schwerer zu steuern als ein traditioneller Trainingskurs. Das Verhalten der Teilnehmer ist für den Trainer schwer nachzuvollziehen, da ein direkter persönlicher Kontakt in der Regel fehlt. Ein Hauptproblem bei online Kursen ist, die Motivation der Teilnehmer zu fördern und zu erhalten. Auch aus diesem Grund ist ein «Blended Learning» (also die Kombination aus traditionellem Training und einem Wissensteil, der online angeboten wird) leichter zu handhaben als ein reiner eLearning Kurs. 

Asynchrone/synchrone Betreuung

Wenn der Lernende eine Frage stellt oder eine Aufgabe einsendet und der Trainer darauf zu einem späteren Zeitpunkt antwortet, spricht man von asynchronem Tutoring. Die Speicherung des Beitrages des Teilnehmers erfordert ein geeignetes Medium, wie z.B. ein Forum oder ein Pinboard, in dem sowohl die Datei hochgeladen wird, wie auch Datum und Uhrzeit der Frage gespeichert werden. Lernende und Trainer müssen also nicht zur gleichen Zeit online sein.

Für Synchrones online tutoring braucht man hingegen ein Medium, in dem Lernende und Trainer direkt miteinander in Kontakt treten können. Normalerweise wird eine Webinar-Software verwendet, die Kommunikation über eine VoIP (Voice over IP)-Schnittstelle ermöglich. Margraf Publishers verwendet hier eine spezielle Software, die mit relativ geringer Bandbreite auskommt und deshalb auch für eine Verwendung in der Entwicklungszusammenarbeit und/oder mit mobilen Endgeräten geeignet ist. Trainer und Lernende treten also in direkten Kontakt, sie müssen gleichzeitig online sein, auch wenn sich die verschiedenen Teilnehmer einer Sitzung in unterschiedlichen Zeitzonen befinden.

Administration & technische Unterstützung

Die Kursinhalte sind auf einem speziellen Internet-Server gespeichert. Von hier aus werden auch die unterschiedlichen Zugriffsrechte für die Kurs-Administratoren, Autoren, Redakteure, Trainer und Teilnehmer verwaltet. Diese Zugriffsrechte werden verwaltet über den Benutzernamen, den man eingeben muss, um einen Kurs zu öffnen. Diese unterschiedlichen Schreib-/Leseberechtigungen, Beiträge und Leistungen der Teilnehmer, die individuelle Beurteilung der einzelnen Studenten und die interaktive Kommunikation zwischen Teilnehmern und Tutoren werden also durch ein LMS (Learning Management System) gesteuert. Dieses LMS ist daher ein zentrales Instrument der eLearning Kurse.

Margraf Publishers verwendet ein speziell angepasstes Open-Source System (Typo3), um diese Aufgaben zu übernehmen. Dieses «Content Management System» (CMS) wird permanent weiterentwickelt und angepasst, um sowohl der technischen Sicherheit im Internet wie auch den inhaltlichen Anforderungen an die Kurse zu entsprechen. Content Management Systeme, wie u.a. Typo3, sind datenbank-basiert, das heisst, dass der Inhalt eines Kurses leicht und schnell angepasst werden kann, ohne dass spezielle HTML Kenntnisse vorausgesetzt werden.

Trotzdem ist es während eines Kurses nötig, Teilnehmer und Tutoren technisch zu unterstützen. Das Ausmaß dieser Unterstützung hängt natürlich von der Vertrautheit mit dem Medium ab, die die Akteure eines Kurses mitbringen.
Einfache Standardprobleme können bereits von den Tutoren gelöst werden. Die ToTs (Training of Trainers), die vor den Kursen den Trainers eine Grundkompetenz vermitteln, haben u.a. auch solche Fragen zum Gegenstand. Schwierigere Fragen zu technischen Funktionen werden vom technischen Administrator gelöst, der während eines Kurses für einen reibungslosen Ablauf verantwortlich ist und einschlägige Anfragen innerhalb von 24 Stunden beantwortet.

Zusammenfassung

Für einen eLearning Kurs werden im Allgemeinen folgende Aufgaben zugeordnet: 

  • Experte 
    [schreibt das Kursmanuskript oder stellt es aus verschiedenen Quellen zusammen und garantiert ein bestimmtes Niveau des Inhalts]
    ;
  • Didaktiker/Redakteur 
    [vereinheitlicht den Inhalt und macht ihn für ein eLearning geeignet];
  • Technischer Administrator 
    [formatiert den Inhalt und stellt ihn online, konfiguriert das Lern-Management (LMS) (Nutzer-Zugang, interaktive Funktionen, Online  Tests, Bewertungssystem, etc.)];
  • Trainingsinstitution
    [Veranstalter des Kurses, verantwortlich für die Ankündigung, Teilnehmer-Akquise, die Zeugnisse und das Budget];
  • Trainer/eTutoren 
    [unterstützen, motivieren, bewerten und benoten die Leistungen der Teilnehmer (Betreuungsschlüssel:  1 Tutor pro etwa 30 Teilnehmern)];
  • Technischer Support
    [unterstützt Teilnehmer, Tutoren und Veranstalter in technischer Hinsicht].